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Bundesministerium
für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit

Bekanntmachung
der Ergänzenden Verwaltungsvereinbarung
über die Gewährung von Finanzhilfen des Bundes an die Länder
nach Artikel 104b des Grundgesetzes
zur Förderung städtebaulicher Maßnahmen
(ErgVV Städtebauförderung 2017)
vom 29. März 2017/26. September 2017

Vom 1. November 2017

Nachstehend wird die Ergänzende Verwaltungsvereinbarung über die Gewährung von Finanzhilfen des Bundes an die Länder nach Artikel 104b des Grundgesetzes zur Förderung städtebaulicher Maßnahmen (ErgVV Städtebauförderung 2017) vom 29. März 2017/26. September 2017 bekannt gemacht (Anlage).

Berlin, den 1. November 2017

SW I4 - 92021.2/1

Bundesministerium
für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit

Im Auftrag
Nicole Graf
Anlage

Ergänzende Verwaltungsvereinbarung
Städtebauförderung 2017
über die Gewährung von Finanzhilfen des Bundes
an die Länder nach Artikel 104b des Grundgesetzes
zur Förderung städtebaulicher Maßnahmen
(ErgVV Städtebauförderung 2017)
vom 29. März 2017/26. September 2017

Die Bundesrepublik Deutschland, vertreten durch das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit,

– nachstehend „Bund" genannt –
und

die Bundesländer der Bundesrepublik Deutschland, vertreten durch die für die Städtebauförderung zuständigen Ministerinnen/Minister und Senatorinnen/Senatoren,

– nachstehend „Länder“/,,Land“ genannt –

schließen in Ergänzung und Abänderung der Verwaltungsvereinbarung Städtebauförderung 2017 folgende Vereinbarung:

Teil 1:

Allgemeine Vereinbarungen

Artikel 1 Absätze 2 und 3 werden wie folgt neu gefasst:

„(2) Der Bund stellt den Ländern im Jahr 2017 Finanzhilfen von 790 Mio. Euro (Verpflichtungsrahmen) für folgende Programme bereit:

1. Soziale Stadt: 190,000 Mio. Euro
2. Stadtumbau Neue Länder: 120,000 Mio. Euro
3. Stadtumbau Alte Länder: 140,000 Mio. Euro
4. Städtebaulicher Denkmalschutz Neue Länder: 70,000 Mio. Euro
5. Städtebaulicher Denkmalschutz Alte Länder: 40,000 Mio. Euro
6. Aktive Stadt- und Ortsteilzentren: 110,000 Mio. Euro
7. Kleinere Städte und Gemeinden: 70,000 Mio. Euro
8. Zukunft Stadtgrün 50,000 Mio. Euro
  gesamt: 790,000 Mio. Euro

(3) Der Bund nimmt bis zu 0,5 v. H. seiner Finanzhilfen für Forschungsvorhaben in Anspruch, mit dem Ziel, die Effizienz der Programme zu bewerten sowie Erkenntnisse aus geförderten Maßnahmen für andere Fördergebiete nutzbar zu machen. Nach Abzug der Forschungsmittel verteilen sich die Finanzhilfen des Bundes auf die Länder unter Beachtung der für die einzelnen Programme geltenden Verteilerschlüssel wie folgt:

Tabelle: Aufteilung der Bundesfinanzhilfen (gemäß Absatz 2 abzüglich oben genannter Forschungsmittel), auf volle T € gerundet

  Soziale Stadt Stadtumbau Städtebaulicher Denkmalschutz Aktive Stadt- und
Ortsteilzentren
Kleinere Städte und Gemeinden Zukunft Stadtgrün Gesamt
    Ost West Ost West Ost West Ost West              
i. v. H. T € i. v. H. i. v. H. T € T € i. v. H. i. v. H. T € T € i. v. H. T € i. v. H. T € i. v. H. T € T €
Baden-
Württemberg
12,443 23 523 0 14,198 0 19 778 0 14,816 0 5 897 12,099 13 242 11,283 7 859 12,443 6 190 76 489
Bayern 14,326 27 083 0 17,231 0 24 003 0 17,33 0 6 897 14,055 15 383 13,520 9 417 14,326 7 127 89 910
Berlin Ost 1,676 3 168 7,114 0 8 494 0 9,685 0 6 746 0 1,578 1 727 1,267 883 1,676 834 21 852
Berlin West 3,352 6 337 0 3,110 0 4 333 0 3,908 0 1 556 3,156 3 454 2,535 1 765 3,352 1 668 19 113
Brandenburg 3,079 5 821 17,610 0 21 026 0 17,100 0 11 910 0 3,409 3 731 4,011 2 794 3,079 1 532 46 814
Bremen 0,963 1 821 0 0,998 0 1 390 0 1,038 0 413 0,838 917 0,780 543 0,963 479 5 563
Hamburg 2,342 4 428 0 2,202 0 3 067 0 2,583 0 1 028 2,122 2 323 1,809 1 259 2,342 1 165 13 270
Hessen 7,485 14 150 0 9,019 0 12 564 0 9,212 0 3 666 7,363 8 059 6,917 4 818 7,485 3 724 46 981
Mecklenburg-
Vorpommern
2,072 3 917 11,673 0 13 938 0 11,354 0 7 908 0 2,27 2 485 2,689 1 872 2,072 1 031 31 151
Niedersachsen 9,399 17 769 0 12,275 0 17 099 0 11,697 0 4 655 9,202 10 072 9,253 6 445 9,399 4 676 60 716
Nordrhein-
Westfalen
23,160 43 784 0 28,930 0 40 299 0 27,796 0 11 063 21,873 23 940 21,635 15 069 23,160 11 522 145 677
Rheinland-Pfalz 4,687 8 861 0 6,028 0 8 397 0 5,879 0 2 340 4,664 5 105 4,601 3 204 4,687 2 332 30 239
Saarland 1,239 2 342 0 2,095 0 2 918 0 1,763 0 702 1,316 1 440 1,448 1 009 1,239 616 9 027
Sachsen 4,949 9 356 30,030 0 35 856 0 29,597 0 20 614 0 6,062 6 635 7,005 4 879 4,949 2 462 79 802
Sachsen-Anhalt 2,899 5 481 17,811 0 21 266 0 16,825 0 11 719 0 3,604 3 944 4,442 3 094 2,899 1 442 46 946
Schleswig-
Holstein
3,370 6 371 0 3,914 0 5 452 0 3,978 0 1 583 3,191 3 493 3,081 2 146 3,370 1 677 20 722
Thüringen 2,559 4 838 15,762 0 18 820 0 15,439 0 10 753 0 3,198 3 500 3,724 2 594 2,559 1 273 41 778
Insgesamt 100,000 189 050 100,000 100,000 119 400 139 300 100,000 100,000  69 650  39 800 100,000 109 450 100,000  69 650 100,000  49 750 786 050

Teil 2:

Vereinbarungen zu den einzelnen Programmen

1.
Nach Artikel 8 wird folgender Artikel 9 eingefügt:
„Artikel 9

Förderung von Maßnahmen zur Verbesserung städtischen Grüns – Zukunft Stadtgrün

(1) Die Finanzhilfen des Bundes zur Förderung von Maßnahmen zur Verbesserung der urbanen grünen Infrastruktur sind bestimmt für städtebauliche Maßnahmen der Anlage, Sanierung bzw. Qualifizierung und Vernetzung öffentlich zugänglicher Grün- und Freiflächen im Rahmen der baulichen Erhaltung und Entwicklung von Quartieren als lebenswerte und gesunde Orte, die der Steigerung der Lebens- und Wohnqualität, der gesellschaftlichen Teilhabe, der Verbesserung des Stadtklimas und der Umweltgerechtigkeit insbesondere durch eine gerechte Verteilung qualitativ hochwertigen Stadtgrüns sowie dem Erhalt der biologischen Vielfalt und der Naturerfahrung dienen.

(2) Das Fördergebiet ist räumlich abzugrenzen. Die räumliche Abgrenzung kann als Sanierungsgebiet nach § 142 BauGB, städtebaulicher Entwicklungsbereich nach § 165 BauGB, Erhaltungsgebiet nach § 172 BauGB, Maßnahmegebiet nach § 171b, § 171e oder § 171f BauGB, Untersuchungsgebiet nach § 141 BauGB oder durch Beschluss der Gemeinde erfolgen. Fördervoraussetzung ist ein unter Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger erstelltes integriertes städtebauliches Entwicklungskonzept, in dem Ziele und Maßnahmen im Fördergebiet dargestellt sind. Das Entwicklungskonzept ist in ein gegebenenfalls bereits vorhandenes gesamtstädtisches Konzept einzubetten bzw. davon abzuleiten, die Aktualität des Entwicklungskonzepts ist sicherzustellen.

(3) Die Fördermittel können eingesetzt werden für Investitionen in städtebauliche Maßnahmen, insbesondere für

die Vorbereitung der Gesamtmaßnahme wie Erarbeitung (Fortschreibung) integrierter städtebaulicher Entwicklungskonzepte,
die Aufwertung und Qualifizierung des öffentlichen Raumes, des Wohnumfeldes sowie von Grün- und Freiräumen sowie die Instandsetzung, Erweiterung und Modernisierung von Gebäuden und öffentlicher Infrastruktur des Quartiers im Rahmen von quartiersbezogenen Stadtgrünmaßnahmen,
die Herstellung multifunktionaler Grün- und Freiflächen von ökologischer, sozialer und städtebaulicher Bedeutung,
die Vernetzung von Grün- und Freiräumen,
Bau- und Ordnungsmaßnahmen auf Grundstücken mit leerstehenden, fehl- oder mindergenutzten Gebäuden und von Brachflächen einschließlich Nachnutzung bzw. Zwischennutzung durch Grün- und Freiflächen,
Maßnahmen der Barrierearmut bzw. -freiheit,
die Beteiligung und Mitwirkung von Bürgerinnen und Bürgern (auch „Tag der Städtebauförderung“), Quartiersmanagement und Leistungen von Beauftragten.

(4) Der Verteilung der Bundesmittel auf die Länder liegt folgender Schlüssel zu Grunde:
Anteil der Bevölkerung (70 v. H.), Anteil der Arbeitslosen (22,5 v. H.), Anteil ausländische Bevölkerung (7,5 v. H.), jeweils bezogen auf die Summe der Länder.“

2.
Der bisherige Artikel 9 wird Artikel 10.
Teil 3:

Verfahrensvorschriften

1.
Die bisherigen Artikel 10 bis 25 werden Artikel 11 bis 26.
2.
Der neue Artikel 11 Absatz 3 Satz 1 wird wie folgt neu gefasst:
„Das Landesprogramm für das Programmjahr 2017 wird dem Bund bis spätestens zum 31. März 2017 übersandt, für das Programm nach Artikel 9 bis zum 31. Juli 2017.“
3.
Im neuen Artikel 13 wird in Absatz 3 Satz 2 „Artikel 18“ durch „Artikel 19“ ersetzt, in Absatz 5 Satz 1 „Artikel 16“ durch „Artikel 17“ sowie Satz 8 „Artikel 13 Absatz 2“ durch „Artikel 14 Absatz 2“.
4.
Im neuen Artikel 16 wird in Absatz 1 „Artikel 14 Absatz 2“ durch „Artikel 15 Absatz 2“ ersetzt, in Absatz 2 Satz 2 „Artikel 11“ durch „Artikel 12“.
5.
Im neuen Artikel 17 wird in Satz 2 „Artikel 12 Absatz 5“ durch „Artikel 13 Absatz 5“ ersetzt.
6.
Im neuen Artikel 18 wird in Absatz 3 „Artikel 12 Absatz 4“ durch „Artikel 13 Absatz 4“ ersetzt.
7.
Im neuen Artikel 26 wird in Absatz 2 Satz 2 „Artikel 14“ durch „Artikel 15“ ersetzt.

Berlin, den 29. März 2017
Für die Bundesrepublik Deutschland
Die Bundesministerin für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit
Dr. Barbara Hendricks
Stuttgart, den 12. April 2017  
Für das Land Baden-Württemberg
Die Ministerin für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau
Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut
München, den 2. Juni 2017  
Für den Freistaat Bayern
Der Staatsminister des Innern, für Bau und Verkehr
Joachim Herrmann
Berlin, den 16. Juni 2017
Für das Land Berlin
Die Senatorin für Stadtentwicklung und Wohnen
Katrin Lompscher
Potsdam, den 26. Mai 2017
Für das Land Brandenburg
Die Ministerin für Infrastruktur und Landesplanung
Kathrin Schneider
Bremen, den 24. April 2017
Für die Freie Hansestadt Bremen
Der Senator für Umwelt, Bau und Verkehr
Dr. Joachim Lohse
Hamburg, den 5. April 2017
Für die Freie und Hansestadt Hamburg
Die Senatorin für Stadtentwicklung und Wohnen
Dr. Dorothee Stapelfeldt
Wiesbaden, den 10. Juni 2017
Für das Land Hessen
Die Staatsministerin für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz
Priska Hinz
Schwerin, den 15. Juni 2017
Für das Land Mecklenburg-Vorpommern
Der Minister für Energie, Infrastruktur und Digitalisierung
Christian Pegel
Hannover, den 12. April 2017
Für das Land Niedersachsen
Die Ministerin für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung
Cornelia Rundt
Düsseldorf, den 18. August 2017
Für das Land Nordrhein-Westfalen
Die Ministerin für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung
Ina Scharrenbach
Mainz, den 10. Mai 2017
Für das Land Rheinland-Pfalz
Der Minister des Innern und für Sport
Roger Lewentz
Saarbrücken, den 26. September 2017
Für das Saarland
Der Minister für Inneres, Bauen und Sport
Klaus Bouillon
Dresden, den 1. Juni 2017
Für den Freistaat Sachsen
Der Staatsminister des Innern
Markus Ulbig
Magdeburg, den 10. Mai 2017
Für das Land Sachsen-Anhalt
Der Minister für Landesentwicklung und Verkehr
Thomas Webel
Kiel, den 11. Mai 2017
Für das Land Schleswig-Holstein
Der Minister für Inneres und Bundesangelegenheiten
Stefan Studt
Erfurt, den 22. Juni 2017
Für den Freistaat Thüringen
Die Ministerin für Infrastruktur und Landwirtschaft
Birgit Keller